International Enescu Society

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Veranstaltet von Prof. Violeta Dinescu (Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg) und der International Enescu Society

Teilnehmer

 

Rainer Cadenbach

Enescus Kammersinfonie op. 33 von 1954 - ein Vermächtnis?

Wie Enescus Musik überhaupt, so entzieht sich auch sein letztes Werk parametrisierender Analyse. Insofern wirft es von sich selbst aus die Frage auf, was gerade rumänische Komponisten der jüngeren Generation dazu bewogen haben mag, sich mit ihren neuen Ansätzen immer wieder einmal auf gerade dieses Werk zu berufen. Sogar als eine "vorserielle Musik" ist es bezeichnet worden, in der "alle Musikparameter dem volkstümlichen Ursprung des parlando-rubato untergeordnet sind" (vgl. Niculescu 1980 nach Sandu-Dediu 2006). Aus der Überprüfung solcher und ähnlicher Sichtweisen ergibt sich die ganz unbeirrte Verfolgung einer kompositorischen Intention Enescus, wie sie besonders auch in seiner Kammermusik der 20er und 30er Jahre deutlich wurde. Diese zielt auf weitestgehende Differenzierung und Belebung des klanglichen Details. Dabei treten technische Aspekte von Konstruktion und Instrumentation in einen Hintergrund nur sekundärer, gleichsam akzidenteller Bedeutung. Die Substanz aber, und das ist an Enescus Kammersinfonie exemplarisch zu belegen, bleibt das organische Detail, das sich unablässig und in Nachzeichnung "feinster Seelenwirkungen" (so Reger zu Brahms) differenziert und in einer Art musikalischer Autopoiese zu vervielfältigen strebt. Wenn also dieses Werk ein Vermächtnis darstellt, so ist zu konstatieren, dass es die Neue Musik – auch in Rumänien selbst – dieses zunächst ausgeschlagen zu haben scheint.

Rainer Cadenbach ist Professor für Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sein Studium (Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft) absolvierte er mit Promotion (Das musikalische Kunstwerk) und Habilitation (Max Regers Skizzen und Entwürfe) an der Universität Bonn.
Seine Publikationen gelten vor allem der Musik Max Regers (Buch Max Reger und seine Zeit, Laaber 1991, und zahlreiche Aufsätze), Ludwig van Beethoven (2002 erschien eine von ihm herausgegebene und kommentierte Faksmileausgabe der 5. Symphonie), dem musikalischen Schaffensprozess sowie der Geschichte des Streichquartetts. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf Formen wissenschaftlich fundierter Musikvermittlung, und hier besonders auf der Sinfonik Joseph Haydns (Konzeption und wissenschaftliche Begleitung der Stuttgarter Haydn-Dekade, einer seit 1999 bis zum Haydnjahr 2009 fortlaufenden Gesamtaufführung aller Sinfonien Haydns mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Dennis Russell Davies, durch regelmäßige Konzertvorträge).


Eva-Maria Houben

Notation und Klangwirklichkeit. Zu Georges Enescos 3ème Sonate pour piano et violon (dans le caractère populaire roumain) op. 25

Eine akribisch genaue Notation, die vielfältige Vortragsbezeichnungen, zahlreiche Wechsel der Ausdruckscharaktere, der Tempi, der dynamischen Entwicklungen, zahlreiche Taktwechsel, komplexe Unterteilungen des Grundschlags, virtuos anmutende Überlagerungen wiedergibt, ermöglicht hier eine Verwirklichung, die singulär und unvorhersehbar ist. Die Notation öffnet einen Raum, in dem sehr vieles, auch Widersprüchliches und Unvereinbares, zusammenkommt. Bei aller Exaktheit der Notation bleibt den Aus-führenden dennoch ein großer Freiraum erhalten. Im Augenblick der Ausführung entsteht Wirklichkeit durch die Art und Weise, wie die vielen, zum Teil auch widersprüchlichen und zum Nachdenken anregenden Anweisungen zusammentreffen: Wirklichkeit, auf die der Komponist Georges Enesco und mit ihm die Ausführenden (und Hörer) sich abenteuerlustig einlassen.

Eva-Maria Houben wurde 1955 in Rheinberg am Niederrhein geboren. Schulmusikstudium an der Folkwang-Hochschule für Musik Essen; dort anschließend Künstlerische Abschlussprüfung im Fach Orgel. Studium der Germanistik und der Musikwissenschaft an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, dort Promotion und Habilitation in Musikwissenschaft. Erste und Zweite Staatsprüfung für das Lehramt am Gymnasium in den Fächern Musik und Deutsch. Tätigkeit als Organistin, regelmäßig Orgelkonzerte seit über 20 Jahren. Unterrichts- und Lehrtätigkeit am Gymnasium, an der Universität Duisburg und an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Seit 1993 Universitätsprofessorin an der Universität Dortmund, Institut für Musik und Musikwissenschaft, dort verantwortlich für den Bereich Musiktheorie.
Forschungsschwerpunkte: Neue Musik, Grundfragen der Musiktheorie und der Musikästhetik. Im Zusammenhang einer Neuorientierung des Faches Tonsatz Entwicklung der Konzertreihe "Studierende der Universität Dortmund komponieren - improvisieren" (Tonsatz-Konzerte) und Gründung des Ensembles für Neue Kammermusik an der Universität Dortmund.
Seit 2002 gehört sie dem Wandelweiser Komponisten Ensemble an. Ihre Kompositionen werden von der Edition Wandelweiser verlegt. Werke für Orgel, Klavier, Klarinette, Posaune, Violoncello, Stimme und Klavier, Bläserensemble, Kammerensemble, Chor.


Corneliu Dan Georgescu

Spezifische musikalische Gesten bei Enescu. Eine Untersuchung unter dem Aspekt der Musikarchetypen

Nach einer ursprünglichen Periode der allgemeinen Beschreibungen gelang es einigen Musikwissenschaftlern (Bentoiu, Niculescu u.a.) schließlich, für die Beschreibung von Enescus Schaffen konkrete Begriffe zu finden, wie "melodisches Profil", "Heterophonie" oder "Pseudo-Improvisation". Dagegen konnte die Frage der zahlreichen Einflüsse, welche diese Musik integriert, zu keiner Uuml;bereinstimmung führen: Einige vermuten französische Inspirationsquellen (Franck, Fauré, Dukas), wo andere deutsche Charakteristika sehen (Brahms, Wagner, Strauss) - und dies auch neben Zitaten, Pseudozitaten oder indirekten Einflüssen aus der rumänischen Folklore. In allen diesen Fällen wird nie bestritten, dass Enescus Musik trotzdem absolut originell und sofort zu erkennen ist.
In diesem Spannungsfeld werden wir auf der Grundlage eigener Untersuchungen versuchen, einige Vorschläge zu formulieren, die im Wesentlichen den Begriff der Musikarchetypen betreffen.

Corneliu Dan Georgescu, geboren 01.01.1938 in Craiova/Rumänien. 1956-1961 besuchte er die Bukarester Musikuniversität, wo er u.a. bei M. Andricu, A. Mendelssohn, T. Olah studierte. 1970-74 nahm er an den Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt teil, 1977-90 am Workshop for Traditional Music and Moderne Composition Technics (Bulgarien und Holland). Seine kompositorische Tätigkeit entfaltete er zunächst parallel zu seinen wissenschaftlichen Forschungen. 1962-83 arbeitete er am Bukarester Institut für ethnologische und dialektologische Forschung, wo er 1976-80 die Musikabteilung leitete. Zu seinen ethnomusikologischen Werken gehören Bücher über die Typologie der rumänischen Tanzmusik, der Alphornsignale und über Improvisation (Bukarest 1984, 1987 bzw. Hamburg-Eisenach 1995). 1969-85 wurde er mit sieben Preisen des rumänischen Komponisten­verbands, mit dem Preis George Enescu der rumänischen Akademie und des Rundfunks für Komposition oder Musikologie ausgezeichnet. 1983 wurde er aus politischen Gründen aus dem Institut entfernt. Seit 1987 lebt er in Deutschland. 1989-91 arbeitete er am Institut für vergleichende Musikstudien und Dokumentation Berlin, 1991-94 an der Freien Universität Berlin. Z.Z. lebt er als freischaffender Künstler in Berlin.
Die Idee der objektiven Kraft einiger archetypischer Musikstrukturen als Träger des kollektiven Unterbewußtseins, die er aus der Psychologie von C. G. Jung herleitete, beschäftigte ihn schon in seinen ersten Kompositionen. So im Zyklus Jocuri (1962/75), wo er die Folklore auf der Suche nach elementaren Strukturen als Komponente eines Palimpsestes betrachtete. Dies geschieht in einer "atemporellen" Musikform, die "nichts erzählt" sondern eine statische, aus einer Art innerer Vibration mehrerer musikalischen Ebenen entstandene Ruhe ausstrahlt. Diese Ideen reflektierte er später auch theoretisch: Considérations sur une musique atemporelle (1979) oder The Study of Musical Archetypes u.a. Beiträge über Zahlensymbolik, Repetition, Geburt/Tod-, Yin/Yang-Archetypen (1979-87). Sein Interesse für grundliegende, zeitlose, allgemein gültige Prinzipien (repetitive Formen, Konsonanzen, Isons) platzieren ihn außerhalb der üblichen Opposition traditionell/avantgardistisch.


Mihai Cosma

Œdipe im Kontext des europäischen Opernschaffens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Mihai Cosma is professor of musicology at the National Unviersity of Music Bucharest and Director of the Research and Artistic Activities Department of the University.
Also, as a journalist, he is editor of the journals Actualitatea muzicala and Muzica, and he has a constant involvement in radio and TV projects. Being also a cultural manager, Mihai Cosma directed many international projects like tours, exhibitions, lectures, concerts, either inside Romania or worldwide, mainly in the US. He is also an opera stage director and a photographer, as well as a documentary movies director.
He published hundreds of press articles in Romania and abroad, in music journals or in daily newspapers. Also, he is the author of several books, among them being Opera Nationala din Bucuresti – 50 de stagiuni in actuala cladire Yearbooks of the National Opera House in Bucharest for the last 3 seasons Verdian Masterpieces, George Enescu – destinul unui geniu / George Enescu – the Destiny of a Genius. Opera romaneasca in context european. Dictionar Multilingv de Termeni Muzicali. He directed the documentary Œdipe : the American premiere, produced by TV Senso.
He was guest professor and guest lecturer in many universities and cultural centers abroad, being also a guest of major music festivals in USA, Slovakia, Greece, Germany, Bulgaria etc.
Participations in the juries of many national and international music competitions such as the "Paul Constantinescu" Competition, the "Traian Grozavescu" Competition, the "Magda Ianculescu" Competition, the "Ion Dacian" Competition, and the "Pro Piano" Competition, The "Eurovision Classics" Competition. Participation as project manager expert in reunions in Romania, the USA and Poland. Managing Director of the Press Centre of the George Enescu International Festival in 2003. Managing Director of the Center of Excellence for Research and Artistic Projects of the Faculty of Composition, Musicology and Musical Pedagogy, part of the national University of Music Bucharest. Expert assessor for CNCSIS, Ministry of Education and Research and the Fulbright Commission.
Fields of competence: musicology, music criticism, project management, institutional management, foreign languages, photography, film, theatre and film direction, computerized editing, computerized image processing, computer graphics.


Jadwiga Makosz

Karol Szymanowskis Król Roger und George Enescus Œdipe

Die Biographien der Generationsgenossen George Enescu (1881-1955) und Karol Szymanowski (1882-1937) weisen einige Parallelen auf. Beide Komponisten sind im ost-südlichen Teil Europas, Szymanowski in der Ukraine, Enescu in Rumänien, geboren worden; die Geburtsorte Tymoszówka und Liveni sind ca. 300-400 Kilometer voneinander entfernt. Beide verbrachten ihre jungen Jahre in den größten Kultur- und Musikzentren Westeuropas: Enescu studierte in Wien und Paris, Szymanowski sammelte seine musikalischen Erfahrungen als Autodidakt in Berlin und Wien, später, schon in seinen reifen Jahren, fühlte er sich auch von Paris stark angezogen. Während des I. Weltkrieges zogen sich beide Komponisten jeweils in ihre Heimat zurück. Die Wege beider Musiker kreuzten sich mehrmals, ohne daß die beiden irgendwann zusammengetroffen wären oder sich angefreundet hätten.
Auch das Œuvre beider Komponisten zeigt gewisse Affinitäten. Beide begannen ihre kompositorische Tätigkeit in der spätromantischen Ästhetik, die sie später – auf unterschiedliche Weise – zu überwinden versuchten, ohne die stilistische Kontinuität ihres Werkes auf avantgardistische Weise gebrochen zu haben. Enescus kompositorische Karriere eröffnete um das Jahrhundertwende der Erfolg seines Poème Roumain, der ihm das Attribut des Nationalkomponisten verschaffte; eine (bis zu einem gewissen Grade) ähnliche Wendung zu den polnischen nationalen Motiven erfolgte bei Szymanowski in den zwanziger Jahren, jedoch auf der Grundlage einer sich von der Spätromantik distanzierenden Ästhetik.
Beide Komponisten haben in ihrem Dossier jeweils ein musiktheatralisches œuvre solitaire, das als eine Art tiefreflektiertes ästhetisches Credo angesehen sein kann: es handelt sich um Szymanowskis Oper Król Roger und Enescus Oper Œdipe. Der polnische Komponist konzipierte seine Oper 1918 während seines Zwangsaufenthaltes in der Ukraine, komponierte und instrumentierte sie bis 1924 und brachte sie 1926 zur Aufführung in Warschau (obwohl ursprünglich Wien als Aufführungsort geplant war). Enescu begann seine Konzeptionsarbeit am Œdipe schon 1910, dann kehrte er 1918 nach einer längeren Pause zu diesem Thema zurück, komponierte und instrumentierte seine Oper 1923-31 und brachte sie 1936 endlich zur Aufführung in Paris (interessanterweise wurde im selben 1936 Jahr in Paris Szymanowskis Ballett Harnasie uraufgeführt).
Trotz des auf das Mittelalter hinweisenden Titels stützt sich die Handlung von Król Roger in ihrem Grundriß auf einen antiken Stoff: die Bakchen von Euripides. So bilden der Król Roger und Œdipe zwei gleichzeitig zeittypische, aber auch höchst originelle Neuinterpretationen des antiken Theaters. Die Musik von Szymanowski und die von Enescu – obwohl in vieler Hinsicht sehr unterschiedlich – läßt sich unter dem Gesichtspunkt der Konzeption des Lokalkolorits miteinander vergleichen: sowohl der polnische als auch der rumänische Komponist verzichten auf die konventionelle Art der Realisation des Lokalkolorits, die auf der Verwendung von "charakteristischen" Instrumenten oder Musikzitaten basiert. Szymanowski und Enescu, jeder nach seiner Art, "suggerieren" ein historisches griechisches Kolorit mit Hilfe von Elementen der kultischen- und/oder Volksmusiken ihrer Heimaten. (Im Falle des polnischen Komponisten Szymanowski ist die kultische- und Volksmusik seiner Heimat Ukraine nicht mit der Musik seiner Nation identisch.) Eine komplexe intellektuelle Konzeption verbinden beide Komponisten – jeder auf seine eigene Art – mit einem auf die Klangfarbe zielenden Orchester, so daß sich Król Roger und Œdipe aus heutiger Perspektive nicht nur in der Gruppe der interessantesten und originellsten Opern des XX. Jahrhunderts situieren lassen, sondern auch unter den sinnlich attraktivsten.

Jadwiga Makosz, geb. in Knurów/Polen, studierte an der Hochschule für Musik in Kattowitz/Polen Musiktheorie (Abschluß 1987 mit Auszeichnung) und Komposition; später studierte sie Musikwissenschaft als DAAD-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin und als Stipendiatin der Italienischen Regierung an der Università di Palermo.
1987-2002 war sie als wissenschaftliche Assistentin und Hochschullehrerin an der Pädagogischen Hochschule Tschenstochau/Polen tätig. 2002 promovierte sie an der Freien Universität Berlin aufgrund der Dissertation Die Oper "Król Roger" von Karol Szymanowski, die demnächst bei Peter Lang erscheinen wird.
Forschungsschwerpunkte: Musik des XX. Jahrhunderts, polnische Musik.


Marin Marian Balaşa

Œdipe, a Different Reading

Opera Œdipe is a multifold discourse on sex. Its sexual meanings range from biologic to transcendental. Because Laios "sought for" his eternity within the hymen (as the libretto literally says), he ends up by being destroyed by his own biological outcome. Thus, sexual reproduction is dismissed, and Oedip’s paricide represents the reversed devouring performed by Chronos (his children), whereas Oedipous’ mating and fathering with his mother represent his physical regression into the prenatal womb. Everything happens by the agency of sex, as if sex is the gate to all forms of life and death, of significations, culture, and meanings. If in the textual libretto Fleg and Enescu put this parable in one of its most conventional, ancient or traditional literary forms, in his real life, Enescu enacted the Oedipian sexual metaphor in more ways than one. It is this psychoanalytical persona of Enescu, or Enescu’s impersonating portrait of a living Oedipous, that my paper describes. Thus, it is obvious, in contrast with "traditional" (to say the least) narratives about the meaning of the conflicts within the Oedipus myth, libretto, and opera, this paper opens a daring interpretation of the meanings involved in Fleg-Enescu’s particular case. Enescu’s biography, his expressed ideas and confessions, as well as his entire musical work, are summoned here – in order to reveal a wider outlook and conclusioning. Taboo themes – such as Eros and Thanatos, effeminacy and repressed masculinity – as they were at work in Enescu’s life and creativity are exposed and discussed here for the first time.

Marin Marian-Balaşa graduated from the Music Conservatory (Faculty of Music, Musical Composition, and Musicology, 1984) in Cluj-Napoca. Definitive Music Teacher License (1987); Doctor of Philosophy (degree obtained in 1994, from the University of Bucharest, Faculty of Philosophy, specialization: Aesthetics). Pluridisciplinary specialization in India (1994-1995), where the main study and research theme focused on relationships between performing arts and religious experience (affiliation to the Indira Gandhi National Centre for the Arts (New Delhi). Fulbright Fellow (2001-2002, affiliated to the University of Chicago, USA). Postdoctoral research, fieldwork and documentation sojourns also in Hungary, China, Iran, Finland, England, USA.
Music performer, composer, actor and play director with the "Students' House" in Cluj (1980-1984). Journalist and editor on a wide range of music and musicological-related topics. Member of the editorial board of the cultural magazine "Echinox" (Cluj). Music teacher (1984-1987), as well as free-lance journalist, collaborator for numerous cultural magazines in Romania, and also folklorist and ethnomusicologist. Since 1987: permanent member of the editorial board of the academic journal "Revista de Etnografie si Folclor" [Review for Ethnography and Folklore]. Panelist, discussant, and organizer and coordinator of numerous workshops and round tables. Collaborator to several Radio, cultural programs (1987-1989, 1998-2001). Since 1990, scientific research worker, head of the ethnomusicological department (1993-), founder and editor of the international journal "European Meetings in Ethnomusicology" (a yearbook in English) (1993-), founder and vice-president of the "Romanian Society for Ethnomusicology" (1995-) and of the National Committee of the ICTM (International Council for Traditional Music - New York) (1998-). Senior researcher.
Research and editing programs coordinator (1993-). Organizer of national symposia (1989-), organizer of international meetings (1999-). Conferences and papers delivered within academic, national and international gatherings. Scientific advisor to various cultural, scholarly, and media programs. Occasional lectures at various Universities (abroad included). Field work and documentary work done in Romania (rural and urban areas), India, China, Scandinavian countries, Greece, Turkey, Iran, UK, USA.


Franz Michael Maier

Enescu und Proust

In Marcel Prousts Roman A la recherche du temps perdu spielt die Musik eine Schlüsselrolle. Kompositorisch erscheint sie verkörpert in Gestalt einer Violinsonate und eines Septetts; ihrer empirischen Realität nach erscheint sie verkörpert in Gestalt des Komponisten Vinteuil und des Geigers Morel. Zu den Höhepunkten von Prousts Sprechen über Musik zählen die subtilen Beschreibungen des Klanges der Geige. Aus Prousts Roman und aus seiner Korrespondenz wissen wir, daß das Spiel und die Person Enescus eine wesentliche Inspirationsquelle für Proust waren.

Franz Michael Maier, geboren 1956 in Landshut, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in München und in Freiburg im Breisgau. Daneben Studium der Schulmusik. Promotion 1988, Zweites Staatsexamen 1990. Von 1990 bis 1992 wiss. Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main; von 1992 bis 1998 wiss. Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Freien Universität Berlin. Herausgebertätigkeit. 2002-2003 wiss. Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Seminar der Freien Universität Berlin. Habilitation 2005 mit der Schrift "Becketts Melodien". Neuere Publikationen: Becketts Melodien. Die Musik und die Idee des Zusammenhangs bei Schopenhauer, Proust und Beckett, Würzburg 2006; Erwartung und Erfüllung in Beethovens Liedern, Archiv für Musikwissenschaft 62, 2005; Theon von Smyrna, in: MGG2, Personenteil, Kassel 2006; Marcel Proust und die deutsche Musik 1922, in: Chr. Brüstle, G. Heldt, E. (Hg.), Von Grenzen und Ländern, Zentren und Rändern. Der Erste Weltkrieg und die Verschiebungen in der musikalischen Geographie Europas, Schliengen 2006.


Laura Manolache

George Enescus Schaffen als Modell einer europäischen Synchronisation der rumänischen Musik nach 1944

George Enescu (1881-1955) is the prominent musician to whom the Romanian generations of the second half of century may be reported. The vanguard solution of "rigorous modal organization" proposed 60’s – 70’s by the "composition school" of Bucharest (Şt. Niculescu, A. Stroe, T. Olah, A. Vieru, M. Marbe, P. Bentoiu, Th. Grigoriu, W. G. Berger etc.) is focused as assimilation of Enescu’s model.

Laura Manolache, geboren in Bukarest, studierte Musikwissenschaft bei Viorel Cosma (1978-1982) und Komposition bei Myriam Marbe (1992), Tiberiu Olah (1994-2001) und Doina Rotaru (2001-2002). Abschluss der Nationalen Musikuniversität Bukarest (NMB), Fachrichtungen Musikwissenschaft (1982) und Komposition (2002). Teilnahme an den Internationalen Ferienkursen für Musik in Darmstadt (1990), DAAD-Jahresstipendiatin am musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln (1992-1993) und am musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Osnabrück (1999, 2003), Stipendiatin der rumänischen Akademie - Stiftung der Familie Menahem H. Elias - am musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Wien (1996). Seit 1991 Dozentin an der Nationalen Musikuniversität Bukarest, Unterrichtsgebiete Musikwissenschaft und europäische Musikgeschichte (Promotion 1995).
Mitglied der Komponisten- u. Musikwissenschaftlerverbandes in Rumänien (ab 1986), des Komitees der musikwissenschaftlichen Sektion (ab 1997), der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik - Sektion Rumänien (ab 1991) und des organisatorischen Komitees (1991-1997), des Internationalen Arbeitskreises für systematische und vergleichende Musikwissenschaft (ab 1995), der SOFDAAD – Sektion Rumänien (ab 2002) und der Gesellschaft "Frauen in der Kunst" – Sektion Rumänien (ab 2002).
Unter ihren bemerkenswerten musikwissenschaftlichen Schriften, die von "Editura Muzicală" veröffentlicht wurden, erwähnen wir: George Enescu. Interviews (I. Auflage in 2 Bände: 1988, 1991 – Preis des Rumänischen Komponistenverbandes, 1988; II. Auflage: 2005), Dämmerung der tonalen Alter (2001 – Preis der Rumänischen Akademie), Sechs Bilder rumänischer Komponisten (2002), Theodor Rogalski (2006).


Martin Kowalewski

Eine Betrachtung der Verräumlichung von Klang: Phänomenologische Denkanstöße zur Musik von George Enescu

Die Werke Georges Enescus sind einzigartige Beispiele für ein Spiel mit den Möglichkeiten der Verräumlichung von Musik. Statt der klaren Teleologie klassischer Formen präsentiert Georges Enescu ein Nebeneinander räumlicher Erscheinungen, die teilweise vollständige teleologische Abläufe entfalten. Gerade durch solche Segmentierungen kann er die wahrnehmbare Räumlichkeit von Musik fast wie einen neuartigen musikalischen Parameter verwenden. Georges Enescu verwendet sowohl die Konstruktion als auch die Destruktion von Räumlichkeit als ein Stilmittel. In einigen Fällen wird dabei die Zeit im Sinne einer teleologischen Erscheinung aufgehoben und weicht einer Verräumlichung. Um dieses zu verdeutlichen werde ich neuere Überlegungen zum musikalischen Raum vorstellen. Einen Ausgangspunkt hierfür bilden die Überlegungen von Eva-Maria Houben, und die gängigen Raumbegriffe in der Musikwissenschaft nach Ursula Nauck, sowie Überlegungen von Judith Debbeler. Letztere nimmt im Rückgriff auf Überlegungen zur Zentralperspektive in der Malerei die Zeit als Tiefendimension des musikalischen Raumes an. Die Zuhörer sollen durch den Vortrag einen neuen Ansatz kennen lernen, Verräumlichung bei Georges Enescu und auch bei anderen Komponisten zu verstehen.

Martin Kowalewski wurde 1976 in Bremen geboren. Studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik in Hamburg und Oldenburg. Gegenwärtig befindet er sich in der Prüfungsendphase. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Ästhetik, Kunstphilosophie, Hermeneutik und Wissenschaftstheorie. Gegenwärtig bereitet er eine Dissertation zur phänomenologischen Betrachtung der Verräumlichung von Musik vor.


Dan Dediu

Enescu und die Synergie der Musik im Abendland – der kritische Romantiker

This paper proposes a change of paradigm concerning the understanding of Enescu's music and his compositional attitude. The old model of interpreting Enescu as Wagner French composer and a late romantic figure should be replaced by a new one, defining his music as critical romanticism, an attitude of reinterpreting and saving the tradition of large scale forms and logical development in a context of fragmentation and associative combinations set up by new music. The complexity of his instrumental and operatic writing derives from a reflected and critical position concerning beauty and tension. In this respect, Enescu's critical romanticism could be seen as a bridge towards the music of Dutilleux and the late Lutoslawski.

Dan Dediu, geboren 1967 in Braila, Rumänien. Gasthörerschaft an der Musikhochschule in Wien (Komposition bei Francis Burt), ordentlicher Hörer an der Universität in den Fächern Philosophie, Metaphysik, Ästhetik und klassische Sprachen. Verschiedene Stipendien, wie das Herder-Stipendium der Alfred-Toepfer-Stiftung, Hamburg und das Alban Berg Stipendium, Wien, ermöglichten Dediu die kompositorische Arbeit, die bei internationalen Wettbewerben prämiert worden ist (Budapest, Dresden, Wien, Bukarest, Ludwigshafen am Rhein, London, Paris, Berlin). Er ist Mitglied des rumänischen Komponistenverbandes, Dr. phil. in Musikwissenschaft und unterrichtet zur Zeit Komposition und Formlehre an der Universität für Musik in Bukarest. 1994 wurde Dediu vom Pariser Institut IRCAM für einen Monat eingeladen, 1997-1998 bekam er ein Fellowship der New Europe College - Institute for Advanced Studies in Bukarest und gastierte 1998 einen Monat im Wissenschaftskolleg zu Berlin. In 1999, 2001 und 2007 leitete Dediu das Festival für Neue Musik in Bukarest und 2003 begründete er das Ensemble Profil-Sinfonietta. Seit 2000 führt Dediu die Kompositionsabteilung von Universität für Musik in Bukarest. Sein Œuvre umfasst u.a. vier Symphonien und mehrere Orchesterstücke (Visceralia-Tetralogie: Frenesia, Verva, Grana, Spaïma), drei Opern (Postfiction, Münchhausen - Herr der Lügen, Eva! ), den Konzertzyklus "Gotik", vier Streichquartette, Trios, Klaviermusik, Lieder und elektronische Musik.


Martin Heinemann

Herkunft und Gegenwart. Zu Enescus Suite im alten Stil op.3

Enescus Auseinandersetzung mit "alter" Musik ist weniger von einem historistischen Impetus getragen als vielmehr der Blick eines von Tradition und Überlieferung zunächst unbelasteten Musikers, der aus der Distanz einen Zugang sucht: Werke der Musikgeschichte, insbesondere Kompositionen von Bach und Händel, werden in seiner "Suite im alten Stil" nicht instrumentalisiert für das eigene Œuvre, sondern dienen als Vorbild, eine Musik zu schaffen, die vom Zeitindex weitgehend befreit ist.

Martin Heinemann, geb. 1959. Studium von Kirchenmusik, Musikpädagogik und Orgel in Köln, von Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Köln, Bonn und Berlin. Promotion 1991, Habilitation 1997. Seit 2000 Professur für Musikgeschichte an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" Dresden.


Werner Abegg

Vox Maris - Gedanken zum Titel und zur Komposition

Werner Abegg, geb. 15.3.1943 in Stadthagen. Nach einem Lehramtsstudium mit 1. Lehrerprüfung und einem Zweitstudium der Musikwissenschaft Promotion zum Dr. phil. an der Universität des Saarlandes mit der Diss. "Musikästhetik und Musikkritik bei Eduard Hanslick" 1973. Musiklehrer an einem saarländischen Gymnasium. 1974 Mitarbeiter in der Forschungsgruppe zur wiss. Begleitung des Gesamtschulversuchs NRW in Dortmund. 1976 Wiss. Assistent an der P.H. Ruhr in Dortmund. 1982 Habilitation an der Universität Dortmund, 1983 Ernennung zum Professor a.Z., 1993 apl. Professor. 1990 Gründung des Dortmunder Universitätsorchesters und Leitung dieses Orchesters bis 1998, 1988 bis 1995 Leitung des Kammerorchesters der Universität Dortmund. Mit beiden Orchestern Konzerte im In- und Ausland. Von 1998 bis 2002 Dekan.
Wissenschaftliche Arbeitsgebiete in der Lehre: Musiktheorie und Musikgeschichte. In seinen Publikationen verfolgt Abegg das Ziel der Vermittlung von musikwissenschaftlicher Forschung in die Musikdidaktik und den schulischen Musikunterricht auf den Gebieten Programmmusik, Oper und Operette.


Valentina Sandu-Dediu

Rumänische Musik seit 1944 (Buchvorstellung)

Valentina Sandu-Dediu, geboren am 27. November 1966 in Bukarest. 1985 absolvierte sie das Musiklyzeum "G. Enescu" in Bukarest, 1986-1990 studierte an der Bukarester Musik-Universität (Hauptfach - Musikwissenschaft). 1990-1993 arbeitete sie am Musikverlag des rumänischen Komponistenverbands, 1993-1997 als Forscherin am Institut für Kunstgeschichte. Ab 1993 wird sie Assistentin an der Musik-Universität in Bukarest (Fächer: Musikgeschichte, Musikalische Stilkunde, Musikwissenschaft), ab 1999 Professor und ab 2005 Vize-Rektor. 1995 promoviert mit dem Thema Stilistische und Symbolische Hypostasen des Manierismus in der Musik.
1991 erhielt sie ein Stipendium der "Alban Berg" Stiftung in Wien, 1996-1997 ein Stipendium des "New Europe College" in Bukarest für ein For­schungs­projekt über Rhetorik und Stilistik in der Musikwissenschaft, 2000 ein "Andrew Mellon"-Stipendium am Wissenschaftskolleg zu Berlin, Institute for Advanced Studies. Sie wurde mit dem Preis der Rumänischen Akademie, 1997, mit dem Förderpreis der "Ernst von Siemens Stiftung", 1998, 2002 (als Unterstützung für eine Monografie über das rumänische Musikleben und die wichtigsten Komponisten des Landes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) ausgezeichnet. Seit 2000 Mitarbeiterin der MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart, Bärenreiter/ Kassel, Personenteil).
Veröffentlichte Bücher über Alban Bergs Wozzeck, Manierismus in der Musik, Beethoven, Dan Constantinescu, Rumänische Musik seit 1944 u.a. Als Pianistin: CDs mit Kammermusik, z.B.: Romanian Music for Clarinet and Piano, Ray Jackendoff & Valentina Sandu-Dediu, Albany, Boston, 2003.


Dinu Ghezzo

Enescu and His Successors – Influence and Source of Inspiration

Dinu Ghezzo received his education in theory and conducting (1959-64), and in composition (1961-66), at the Romanian Conservatory in Bucharest, and subsequently earned a Ph.D. in composition at the University of California, Los Angeles (UCLA), in 1973.
A composer, conductor, lecturer, as well as performer, Dr. Ghezzo is a professor of music at New York University, director of the Composition and Theory Program in School of Education. In addition to his activities at NYU, Dr. Ghezzo is an associate conductor of Constanta Symphony Orchestra and Oradea Philharmonic (Romania), director of Constanta International Music Days and of The Week of American-Romanian Music in Oradea (Romania), director of the International New Music Consortium (INMC) Inc. (formerly known as American New Music Consortium), founder & past director of Gubbio Festival (Italy), and member on the advisory board of the Yard Company of Mass., etc.
His works have been performed throughout the United States, at Lincoln Center, Carnegie Recital Hall, Merkin Concert Hall, Symphony Space, Monday Evening Concerts - Los Angeles, the ISCM Concert series in NY and LA, ASUC & ISC Programs, at the Contemporary Music Forum, Washington DC., at UCLA, SMU-Texas, Univ. of Illinois-Urbana, Univ. of Michigan-Ann Arbor, with the Guild of Composers, NACUSA Series in NYC and Los Angeles, etc. He had appeared as guest composer, performer, conductor, and/or lecturer abroad in Canada (Univ. de Quebec), France (Paris Conservatory, Sorbonne, Univ. de Paris, Frnnes Conservatoire, St.Germain-En-Laye, etc.), Israel (Rubin Academy in Jerusalem), Italy (RAI-Rome, Nuove Forme Sonore, Arezzo, Perugia, with Giornate Internazionali di Musica Todi, the Gubbio Festival, etc.), West Germany (WDR Cologne and Leipzig), Belgium (Royal Conservatory of Music in Brussels), Hungary (at the Hungarian Academy of Arts and Sciences), in former Yugoslavia (at the Split Summer Festival and on national TV in Zagreb), as well as in Romania, Greece, Holland, Finland, Sweden, Spain, Switzerland, and Mexico, in concerts, recitals, festivals, recordings, and broadcasts. His compositions are featured on several Orion Master Recording albums, on Tirreno GE (Italy & Switzerland), with Westdeutscher Rundfunk (Köln) and with Leipzig Radio, with Helsinki Radio (Finland), on several Capstone Records, as well as on the Grenadilla label.


Lory Wallfisch

George Enescu - eine mannigfaltige Genialität

Smith College Professor emerita, Lory Wallfisch was born in Ploieşti, Romania. Educated in her native country, she received her musical training at the Royal Conservatory of Music in Bucharest, where she was a piano-student of the renowned Florica Muzicescu (teacher of Dinu Lipatti, Mindru Katz, Radu Lupu, Julien Musafia and many other noted pianists). She married Ernst Wallfisch in 1944 and from then on her career was linked to that of her husband and artistic partner for the next 35 years. In 1946 Yehudi Menuhin heard them perform in Bucharest and subsequently helped them emigrate to the United States. They became U.S. citizens in 1953. (Ernst Wallfisch died suddenly of a heart attack in May, 1979).
As pianist and harpsichordist of the internationally acclaimed Wallfisch Duo, Lory Wallfisch concertized throughout the United States, Canada, Europe, North Africa and Israel, occasionally performing chamber music with other artists and also appearing as soloist. She participated in the international music festivals of Edinburgh, York, Venice, Besançon, Menuhin-Festivals in Gstaad (Switzerland), Casals-Festivals in Prades (France), etc.
Lory Wallfisch is also a greatly experienced pedagogue: she taught in Bucharest, Cleveland, Detroit, before joining (together with her late husband) the Smith College faculty in 1964. Her teaching activity includes master classes in the U.S. and abroad. In this capacity she has been invited to Austria, Germany, Italy, France, Ireland, England, Australia, and Switzerland.
Her lecture-performances are often devoted to George Enescu, whom she had the privilege to know personally, as did her late husband. She has presented the oeuvre of the great Romanian composer at many colleges and universities, including The Juilliard School of Music, NY, various congresses of the "European Piano Teachers Association", at the "Sorbonne" in Paris, at the University of Maryland Festival, where she also served on the jury of the "William Kapell" competition. Her English translation of the book "Masterworks of George Enescu" by Pascal Bentoiu is under publishing consideration. Summer of 2005 found her in Europe, for several lecture-performances commemorating the 50th anniversary of George Enescu’s death.
Lory Wallfisch is one of the founding members and President of the "George Enescu Society of the United States, Inc." (Patron: Lord Yehudi Menuhin+), formed in observance of the great master’s centennial celebration (1981). On October 29th, 1999, Lory Wallfisch was awarded a "Dr. Honoris Causa" degree from the National University of Music, Bucharest, Romania. At the initiative of her native city’s mayor, the "Lory Wallfisch International Piano Competition" takes place every other year in Ploiesti, Romania.


Roseline Kassap-Riefenstahl

Die Streichquartette von Enescu im Kontext seiner Zeit

Am Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Gattung Streichquartett eine große Revolution. Die Nationalschulen hatten zwar am Enden des 19. Jahrhunderts die Gattung aus ihrer Lethargie geweckt, nachdem u.a. die Streichquartette Beethovens erst einmal verdaut werden mussten und die Komponisten der Romantik Abstand mit der Gattung genommen hatten. Mit den Komponisten der 2. Wiener Schule oder wahre Erfinder wie Bartók oder Janáček eröffnete sich für das Streichquartett jedoch ganz neue Richtungen. Mit seinen zwei Streichquartetten op. 22 und vor allem mit dem 2., einem Meisterwerk, findet Enescu, der die Gattung von Innen sehr gut kannte, ganz persönliche Antworten zu den Fragen der Form und des Inhalts.

Als Französin studierte Roseline Kassap-Riefenstahl in Paris, Marburg und Berlin Germanistik und Musikwissenschaft und promovierte 1987 mit einer Dissertation über die zeitgenössische Musik für Orchester in der DDR. Ihr Hauptforschungsgebiet ist aber seit vielen Jahren das Streichquartett; neben zahlreichen Artikeln und Vorträgen schrieb sie, zusammen mit Bernard Fournier, den zweiten (erschienen 2004 bei Fayard, Paris) und den dritten (für 2008 vorgesehen) Band einer dreiteiligen und 4000-seitigen "Geschichte des Streichquartetts". Als freie Musikwissenschaftlerin lebte sie lange in Deutschland, u.a. in Oldenburg, wo sie auch die künstlerische Leitung von zwei Konzertreihen übernahm. Sie lebt nun wieder in Frankreich und arbeitet u.a. an einem Forschungsprojekt über die Musikdramaturgie im XX. Jahrhundert an der Universität Paris-St-Denis.


Alexandru Leahu

Stilistische Absorption und originelle Verklärung in der Poetik Enescus

Die Assimilierung der Vorbilder oder Eindrücke eines kulturellen oder nationalen Ambientes erfolgt im Bewusstsein eines Künstlers in Form eines Wettbewerbs zwischen den objektivierten Werten und jenen aus dem überquellenden und glühenden imaginativen Bestand, die zusammen das Labor des Musikers bilden.
Diese Studie erläutert – anhand von Beispielen aus der bildenden Kunst und der Musik – die unterschiedlichen Phasen der Absorption und Verklärung zur metaphorischen einheitlichen Musiksubstanz, die bei Enescu im Zuge des kompositorischen Werdegangs den Charakter von einzelnen "Stimmen" erhält. Dies legen nicht allein die Titel seiner Werke nahe, sondern auch die gesamte "heterophonische" Dichte oder die Anschaulichkeit der Motivik. Dahinter werden die Züge der einzigartigen "Stimme" des Schöpfers deutlich: Die Formantreihen eines Spektrogramms bilden – allerdings nur schematisch und symbolisch – zwei mögliche Bedeutungsachsen.

Prof. Dr. Alexandru Leahu hat Musikwissenschaft an der Bukarester Hochschule für Musik studiert. Nach zeitweiliger Aktivität als Redakteur beim Musikverlag "Editura Muzicală" in Bukarest besuchte er Fortbildungskurse in Italien, am "Internationalen Zentrum für die Förderung der italienischen Musik" (Rom – Venedig 1969). Seit 1965 lehrt er Ästhetik und Musikwissenschaft an der Nationalen Musikuniversität Bukarest.
Prof. Dr. Leahu ist Verfasser von zahlreichen Fachstudien, einer Monographie über Domenico Scarlatti, einer Ästhetik der Klavierliteratur ("Meister der Klavierliteratur"); ein weiterer Band trägt den Titel "Genese, Ethos und Stil in der Instrumentalmusik". Der Musikwissenschaftler übersetzte die Schriften Nietzsches über Wagner ins Rumänische, gestaltete mehrere Musiksendereihen beim Rumänischen Rundfunk, hielt Vorträge an den Universitäten in Mannheim, Trossingen, München, Aveira (Portugal) und nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Symposien teil.


Gheorghe Firca

Universalität und "Ethnos" in der Musik von Enescu

Gheorghe Firca, born 15 April 1935, Cacova (now Gradinari). Ciprian Porumbescu Conservatoire (now Academy) of Music, Bucharest, Department of Musicology (1954-59); D. Mus., Gheorghe Dima Conservatoire (now Academy) of Music, Cluj-Napoca (1979).
Music secretary, Philarmonic and Opera of Timisoara (1959-61); editor, Muzica monthly (1964-68); editor, Scientific and Encyclopedic Publishing House (1970­-88); director-general, Department of Music, Ministry of Culture (1990-92). Membership: Composers and Musieologists' Union of Romania (1960; in musicology Bureau 1968-; an board of directors, 1990-; secretary, 1990-91; 1994), Gesellschaft für Musikforschung, Kassel (1970). Awards: Ciprian Porumbescu Prize for Musicology, Romanian Academy (1966), Prizes of the Composers and Musicologists' Union of Romania (1970, 1977). Humboldt Research Fellowship (1969-70): musicology, Universität des Saarlandes, Saarbrücken, Institut für Musikwissenschaft, Prof. Dr. Walter Wiora.
Senior researcher (1990), head of Department of Music (1992), scientific doctoral superviser (1991), George Oprescu Institute of the History of Art of the Romanian Academy, Bucharest.


Arne Sanders

Die Sonate für Violoncello und Klavier No.2 op.26/2. Eine Schenker-Analyse

Der österreichische Musiktheoretiker Heinrich Schenker (1868-1935) vermutet in jedem musikalischen Werk eine strukturelle Tiefenschicht ("Vordergrund"), die - durch mehrere "Mittelgrund"-Schichten hindurch - bis ins kleinste Detail das gesamte Geschehen an der klingenden Oberfläche bestimmt und die - bei aller Buntheit dieser Oberfläche - die Einheitlichkeit des Werks gewährleistet: Musik ist die "Ausfaltung" des zu Grunde liegenden "Ursatzes".
Dies ermöglicht ein Denken in großen musikalischen Bögen, das weit über das gängige bloße Konstatieren einer Abfolge von Themen, Motiven, Harmonien etc. hinaus geht. Schenkers Lehre scheint damit besonders geeignet, einen übergeordneten Zusammenhang gerade in dem für Enescus Musik charakteristischen "kontinuierlichen Schwebemelos", der "unendlichen Veränderlichkeit seiner melodischen Bögen" (P. Bentoiu) zu ergründen; an Hand des dritten Satzes der 2. Cellosonate soll dies versucht werden.

Arne Sanders, geb. 1975 in Leer/Niedersachsen, studierte Musikwissenschaft, Deutsche Philologie und Philosophie in Göttingen, sowie Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf (Prof. M. Trojahn). 2003-06 war er Meisterschüler von Prof. F. Goldmann an der Universität der Künste Berlin. Er nahm an Meisterkursen u.a. bei Ch. Czernowin, R. Barrett, F. Ali-Zadeh und M. Spahlinger teil und erhielt 2001 den Schmolz-und-Bickenbach-Förderpreis für junge Komponisten (Düsseldorf), 2002 das Stipendium der Stiftung KulturFonds, 2003 ein Stipendium für einen Aufenthalt am Künstlerhaus Lukas (Ahrenshoop), das Stipendium für die "1st International Summer Academy Schloss Solitude" (Stuttgart) und 2004 den ersten Preis im Kompositionswettbewerb des Göttinger Symphonieorchesters.
Sanders Kompositionen wurden u.a. bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, den Niedersächsischen Musiktagen, der EXPO Hannover, der Bergischen Biennale für Neue Musik, der Pyramidale Berlin und der Akademie der Künste Berlin aufgeführt; 2003 Porträtkonzert in der Freien Akademie der Künste (Hamburg); 2006 Aufführung der Kammeroper "SPIL" (Libretto: Reyna Bruns) in Berlin (in Kooperation mit der Komischen Oper).
2003 erhielt Sanders einen Gastlehrauftrag für Schenker-Analyse an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, 2004-05 war er Gastdozent für Komposition ("Bild und Klang") an der Universität Greifswald/Musikhochschule Rostock. Seit 2005 ist er Mitbegründer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Berliner Musikfördervereins.

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